Drei Abende voller Expertenwissen rund um Fledermäuse
icon.crdate29.08.2024
Denkendorfer Batnights zählen knapp 70 Teilnehmer
Denkendorfer Batnights zählen knapp 70 Teilnehmer
Vom 23. bis 25. August fanden rund um die internationalen Batnights (deutsch: Nacht der Fledermäuse) auch die „Denkendorfer Batnights“ statt. Diese umfassten drei Spaziergänge mit jeweils einer Dauer von 90 Minuten ab der Abenddämmerung bis in die Nacht hinein. Fachkundlich angeleitet wurden die Teilnehmer von Fledermausexpertin Ingrid Stritzelberger vom Fledermausteam in Denkendorf. Die angebotenen Spaziergänge waren mit jeweils 20 oder mehr Teilnehmern gut besucht.
Mit großem Engagement und Freude vermittelte Ingrid Stritzelberger drei Abende lang Expertenwissen rund um Fledermäuse und zog damit insgesamt knapp 70 Teilnehmer in den Bann der nachaktiven Tiere. 15 verschiedene Fledermausarten sind in Denkendorf nachgewiesen. Die Arten unterscheiden kann Expertin Ingrid Stritzelberger mittlerweile hervorragend. Bereits als Kind war sie von Fledermäusen fasziniert. Heute gehört sie zum Fledermausteam in Denkendorf mit dem gemeinsamen Ziel, Quartiere und Jagdreviere der heimischen Fledermäuse aufzuspüren, diese zu kartieren und zu dokumentieren.
„Was fliegt denn da in den frühen Abendstunden? Ein Mauersegler oder etwa doch eine Fledermaus?“ Ingrid Stritzelberger ist geprüfte ehrenamtliche Sachverständige für den Fledermausschutz und ist auch aktiv für die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V. Sie weiß, dass eine Fledermaus beim Fliegen auf Grund der ausgebreiteten Flughäute aussieht wie ein Rhombus, wohingegen ein Mauersegler als Kreuz oder Pfeil in der Luft zu erkennen ist.
„Wo nun aber sind die Quartiere in Denkendorf?“ Zu Beginn des Spaziergangs wurden Informationsflyer ausgeteilt. Die Zwergfledermäuse unter den Granitplatten des Rathauses wollten sich leider nicht zeigen, wohl war es noch zu hell. Sie konnten aber beim Ausflug gesichtet werden. An der Körsch ließen sich zu späterer Stunde die schnellen Flieger gut beobachten. Es waren Zwergfledermäuse, Abendsegler, Rauhautfledermäuse, Wasserfledermäuse und Bartfledermäuse unterwegs und konnten gesehen und gehört werden. Mit dem Batlogger, der einst von der Bürgerstiftung Denkendorf gefördert worden war, wie auch mit einfacheren selbst gelöteten Ultraschallgeräten, konnte die Echoortung der Fledermäuse hörbar gemacht werden. Denn diese Geräte formen die Rufe der Tiere in für den Menschen hörbare Laute um. So können Fledermäuse leicht aufgespürt werden. Die Vertonung der Laute begeisterte die Teilnehmer.
Die Fledermaus-Interessierten erfuhren in den 90 Minuten viel Wissenswertes über die Fledermäuse in und um Denkendorf: Insbesondere an der Körsch jagen die Fledermäuse Insekten. Jede Zwergfledermaus verspeist pro Nacht ca. 1.000 kleine Mücken, säugende Mütter sogar bis zu 4.000. Eine Zwergfledermaus jagt in einem Gebiet von ca. 2 Kilometern Durchmesser, das Große Mausohr erweitert sein Jagdrevier bereits auf 25 Kilometer.
Herzlichen Dank an Frau Stritzelberger für die tollen und motivierenden Führungen, bei denen keine Frage unbeantwortet blieb und danke den Teilnehmern für die Spenden für die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V. und für die Fledermausarbeit des NABU Ostfildern-Nellingen, die am Ende jedes Spaziergangs gesammelt werden konnten.