Denkendorf erhält erweiterten Schutz vor Hochwasser
icon.crdate19.09.2024
Baustart des Hochwasserrückhaltebeckens Möhringen-Sindelbach
Hochwasserschutz ist wichtiger denn je und wird auch entlang der Körsch weiter ausgebaut. Bereits im Jahr 2008 hatten sich die Gemeinde Denkendorf und die Städte Stuttgart, Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern zusammengeschlossen, um gemeinsam ein abgestimmtes Hochwasserschutzkonzept für die gesamte Körsch zu entwickeln. Der Zusammenschluss mündete in die Gründung des Zweckverbands Hochwasserschutz Körsch. Am vergangenen Donnerstag erfolgte nun der Spatenstich für das bereits sechste Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Körsch in Stuttgart-Möhringen am Sindelbach. Die Bauzeit wird bis Dezember 2025 andauern.
Hochwasser können hochgradige Schäden anrichten. Sie gefährden Menschenleben und stellen eine extreme psychische Belastung für Betroffene dar. Sie zerstören Gebäude sowie Infrastrukturen und verursachen immense Kosten. Denkendorf hat sich daher bereits frühzeitig um das Thema Hochwasserschutz gekümmert und gemeinsam mit den Städten Stuttgart, Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern im Jahr 2008 den Zweckverband Hochwasserschutz Körsch gegründet. Ziel des Verbands ist der Schutz der Kommunen vor einem hundert-jährlichen Hochwasser (HQ100) zuzüglich eines Klimazuschlags von 15 Prozent. Dieser berücksichtigt die Prognose der Niederschlagsentwicklung bis zum Jahr 2050.
Hochwasserschutz in Denkendorf und dem Einzugsgebiet der Körsch
Das Hochwasserschutzkonzept für das Einzugsgebiet der Körsch sieht den Bau von insgesamt acht Hochwasserrückhaltebecken sowie den Bau von weiteren örtlichen Hochwasser-Schutzmaßnahmen vor. Bereits fünf der acht Hochwasserrückhaltebecken sind im Einzugsgebiet der Körsch in Betrieb. Zudem konnten diverse kleinere Schutzmaßnahmen realisiert werden. Diese vorausschauenden präventiven Maßnahmen des Zweckverbands Hochwasserschutz Körsch sorgten unter anderem beim Hochwasser im Juni dieses Jahres für eine unkritische Hochwasserlage in Denkendorf.
Sechstes Hochwasserrückhaltebeckens erweitert Schutz
Am vergangenen Donnerstag erfolgte nun der Spatenstich zum sechsten Hochwasserrückhaltebecken des interkommunalen Hochwasserschutzkonzepts, dem ersten Hochwasserrückhaltebecken im Gebiet der Stadt Stuttgart in Möhringen am Sindelbach. „Der Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe, die nur im Verbund geleistet werden kann“, betonte Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Ralf Barth beim Spatenstich. „Daher ist es für die Gemeinde Denkendorf besonders wichtig als Unterliegergemeinde in dem Verband vertreten zu sein“, führte er fort.
Das neue Hochwasserrückhaltebecken liegt westlich der Wohnbebauung von Stuttgart-Möhringen und wird an zwei Seiten von den Gleisanlagen der Stuttgarter Straßenbahn begrenzt. Das Regeneinzugsgebiet umfasst an dieser Stelle des Sindelbachs 3,1 Quadratkilometer. Für ein hundert-jährliches Hochwasser errechnet sich ein Rückhaltevolumen von 13.500 Kubikmeter, das von der Stadtverwaltung Stuttgart auf 25.700 Kubikmeter vergrößert wird. Um das höhere Rückhaltevolumen im Sinne des Hochwasserschutzregisters zu nutzen, muss das Becken optimal gefüllt werden. Dazu wird die Abflussmenge bei Vollstau angepasst und von 8,5 auf 3 Kubikmeter pro Sekunde reduziert.
Weitere Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzes
Während des Baus des sechsten Hochwasserrückhaltebeckens am Sindelbach werden zugleich die letzten beiden Hochwasserrückhaltebecken des Zweckverbands geplant. Sie liegen ebenfalls flussabwärts an der Körsch, auch im Stadtgebiet Stuttgart und teilweise in ökologisch sehr sensiblen Bereichen. Je größer der geschaffene Rückhalteraum am Sindelbach ausgeführt wird, desto positiver ist die Wirkung für die geplanten Hochwasserrückhaltebecken unterhalb.
Förderung durch das Land
Das Land Baden-Württemberg fördert das Hochwasserschutzprogramm an der Körsch mit
67,9 Prozent der Herstellungskosten entsprechend der geltenden Förderrichtlinien. Zusätzlich werden die Planungskosten mit rund zehn Prozent gefördert. Auch Kosten für die Inbetriebnahme sind förderfähig. Die restlichen Kosten werden von den fünf Mitgliedskommunen des Hochwasserzweckverbands übernommen.