Ausbau des kommunalen Ökokontos der Gemeinde
icon.crdate24.10.2024
Fortführung des Projekts Mädershalde im Sulzbachtal
Bereits vor über zehn Jahren plante die Gemeinde Denkendorf die Einrichtung eines kommunalen Ökokontos um in Zukunft durchgeführte Maßnahmen zur Aufwertung der Natur gezielt zum Ausgleich für eventuelle künftige Eingriffe in Natur und Landschaft zu bevorraten. Als eine der ersten Startermaßnahmen wurden bereits damals zwei Naturschutzprojekte in der Mädershalde umgesetzt. Bei künftigen Eingriffen in die Natur, wie beispielsweise Bauvorhaben, können diese Maßnahmen dann zeitlich entkoppelt als Kompensationsmaßnahmen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, angerechnet werden. Nun wird das Projekt Mädershalde weiter vorangetrieben.
Bei der Mädershalde im Sulzbachtal handelt es sich um ein landschaftlich und ökologisch bedeutendes Gebiet. Die Fläche der Gemeinde Denkendorf umfasst einen steilen, südexponierten Hang im Sulzbachtal westlich der Autobahn, der aufgrund seiner Lage und seiner Beschaffenheit hohes Potenzial für heimische Tier- und Pflanzenarten bietet, darunter auch hochgradig gefährdete Arten wie Wendehals, Zauneidechse oder Schlingnatter. Aufgrund von Aufforstung und Verbuschung nach Aufgabe der Beweidung bzw. der Mahd sind die Qualitäten des Gebiets aber hochgradig gefährdet. Zukunftsorientiert angestrebt wird von der Gemeinde die Erhaltung und Wiederherstellung einer locker baumüberstandenen Weidelandschaft, die im Westen in einen Hutewald, einen vormaligen (Ur-)Wald, der auch oder ausschließlich als Weide zur Viehhaltung genutzt wird, übergeht und so optimale Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten bietet. Erreicht werden sollen die gesetzten Ziele über die bereits erfolgte Entbuschung und Gehölzrodungen. Erhalten werden soll das Gebiet anschließend über regelmäßige Nachmahd und Abweidung durch Schafe und Ziegen.
Fortsetzung der Arbeiten hat begonnen
Diese Woche sind nun weitere Arbeiten im Gebiet Mädershalde gestartet. Eine ca. 6.200 Quadratmeter große Sukzessionswaldfläche wird aktuell gerodet. Wie in den vorangegangenen Abschnitten werden die Wurzelstöcke mittels Rodungsfräse oder Forstmulcher entfernt. Einzelne Großbäume, insbesondere die vorhandenen Eichen, sollen hierbei erhalten bleiben. Die Maßnahme hat zum Ziel eine offene Magerrasenfläche wiederzustellen und durch Ziegen- und Schafbeweidung mit Mahdunterstützung zu erhalten. Dadurch sollen wieder optimale Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten, darunter auch hochgradig gefährdete Arten, angeboten werden. Die Maßnahme wurde mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Esslingen abgestimmt und genehmigt.