Digitale Anzeigen im Schatten des Smartphones
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Thema der sogenannten Dynamischen Fahrgastinformationssysteme (DFI) diskutiert. Dabei handelt es sich um digitale Anzeigetafeln an Bushaltestellen, die Echtzeitinformationen über die nächsten Abfahrten anzeigen. Der Gemeinderat hat entschieden bis auf Weiteres keine digitalen Fahrgastanzeigen an den örtlichen Haltestellen zu installieren, da digitale Angebote heutzutage von den meisten Nutzern über das Smartphone abgerufen werden.
Hintergrund zu den erneuten Überlegungen, digitale Fahrgastanzeigen an örtlichen Bushaltestellen zu installieren, ist die Neuauflage eines Förderprogramms des Landkreises Esslingen, das die Anschaffung solcher DFIs mit bis zu 25 % der Kosten unterstützt. Auch der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) informiert aktiv über die Vorteile digitaler Haltestellenanzeigen, wie sie in einigen größeren Kommunen bereits zu finden sind.
Hoher finanzieller Aufwand
Für Denkendorf wären insgesamt bis zu zehn Haltestellen potenziell geeignet bzw. förderfähig – darunter die Haltestellen an der Neuhäuser Straße, der Esslinger Straße, am Rathaus und in der Weingartstraße. Die Verwaltung hat die Rahmenbedingungen und Kosten erneut geprüft: Die günstigeren „Light“-Anzeiger kosten pro Stück ca. 3.000 bis 5.000 Euro, bei einer Bezuschussung von maximal 1.500 Euro. Insgesamt würden sich die Investitionen je nach Ausbaustufe auf rund 15.000 bis 50.000 Euro belaufen, bei einer Förderung von maximal 15.000 Euro. Die Lebensdauer der Geräte liegt bei rund zehn Jahren, danach wären Ersatzanschaffungen nötig.
Abfahrtszeiten in Echtzeit über das Smartphone
Nach sorgfältiger Abwägung sprachen sich der Gemeinderat und die Verwaltung jedoch gegen eine Umsetzung im Ort aus. Die Gründe: Der finanzielle Aufwand steht nach übereinstimmender Meinung in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen. Immer mehr Fahrgäste greifen heute bereits auf digitale Angebote per Smartphone zurück, um sich in Echtzeit über Abfahrtszeiten zu informieren – noch bevor sie die Haltestellen erreichen. Der Nutzen einer digitalen Anzeige vor Ort erscheint daher begrenzt. Die Gemeinde wird das Thema jedoch weiterhin im Blick behalten, insbesondere im Hinblick auf technische Entwicklungen und künftige Änderungen im Nutzungsverhalten der Fahrgäste.