Herzlich willkommen im Adventskalender der Gemeinde Denkendorf!
Hier erwartet Sie ein Novum: ein digitaler Adventskalender mit Kurzporträts von bürgerschaftlich engagierten Menschen, die 80 Jahre oder älter sind. Das gesellschaftliche Bild dieser Personengruppe, den sogenannten Hochaltrigen, ist oft an Einschränkungen orientiert. Diesem Image wollen wir entgegenwirken, indem wir darstellen, welche Potenziale in dieser Altersgruppe stecken, wie vielfältig die Beiträge zur Gestaltung des Lebens in der Gemeinde sein können und welche Sinnerfüllung bürgerschaftliches Engagement bringen kann. Wir wollen auch zeigen, dass Engagement den vierten Lebensabschnitt sehr bereichern kann und gesellschaftliche Einbindung ermöglicht. Nicht zuletzt hoffen wir, dass durch diesen Adventskalender weitere Menschen in Denkendorf zu einem aktiven Leben für andere, auch im hohen Alter, ermutigt werden.
Von den aktuell rund 900 in Denkendorf lebenden Personen im Alter von 80+ sind viele aktiv und engagieren sich für andere. Einige dieser aktiven Seniorinnen und Senioren verbergen sich hinter den einzelnen Adventstürchen.
Der Adventskalender ist in enger Zusammenarbeit von Verein Senioren- und Altenhilfe Denkendorf e.V. und der Gemeinde Denkendorf entstanden. Der Stiftung ProAlter danken wir für die Kooperation und die Unterstützung.
Türchen Nummer 24
Weihnachten.
Eine wunderschöne Zeit.
Eine Zeit für einen Rückblick.
Eine Zeit für den Augenblick.
Eine Zeit für einen Blick in die Zukunft.
Die Zeit für ein Danke.
Heute öffnet sich das letzte Türchen unseres Adventskalenders „Engagiert mit über 80 Jahren“, der uns die Zeit des Wartens auf das Weihnachtsfest auf ganz besondere Weise „versüßt“ hat: Jeden Tag wurde uns eine Denkendorfer Persönlichkeit über 80 Jahre vorgestellt, die sich auch im hohen Alter mit Freude ehrenamtlich engagiert. Welch ein Schatz an spannenden, berührenden und bereichernden Engagement-Geschichten!
Die portraitierten Menschen zeigen uns die Vielfalt, mit der sich Bürgerinnen und Bürger über viele Jahre und Jahrzehnte in Denkendorf engagieren: Ob für Jung und Alt, für Natur- und Heimatpflege, für Geflüchtete und sozial Benachteiligte – in jedem Fall für den Zusammenhalt in unserer Gemeinde. Und sie erzählen uns, wie Engagement ihr Leben reicher und glücklicher macht.
Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die Engagierten 80+ in unserer Gemeinde – die portraitierten und die vielen weiteren, für die sie stehen. Sie machen unsere Gemeinde heller und freundlicher und so manchen Bereich im öffentlichen Leben würde es ohne sie nicht geben.
An dieser Stelle danke ich auch allen, die diesen wunderbaren Adventskalender ermöglicht haben: den Interviewten für ihre Bereitschaft, dem Verein Senioren- und Altenhilfe und der Koordinierungsstelle Älterwerden für die Organisation, den Hauptamtsmitarbeitenden für die kreative Umsetzung und der Stiftung ProAlter für das Konzept.
Nun ist es Zeit für Weihnachten. Ich wünsche allen ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundes Jahr 2023.
Ihr
Ralf Barth
Bürgermeister
Türchen Nummer 23
„Während meiner langjährigen Tätigkeit beim wöchentlich vom Verein Senioren- und Altenhilfe organisierten Mittagstisch habe ich die persönlichen Begegnungen und die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wurde, sehr geschätzt. Ich habe mich auch immer sehr gefreut, wenn ältere Denkendorfer*innen, die ich von früher kannte, zum gemeinsamen Mittagessen kamen. Dabei hat sich so manche nette Unterhaltung ergeben.“ Von 1997 an hat Gertrud Stuttfeld bei der Bewirtung der Essensgäste geholfen, zunächst im Gemeindezentrum der Auferstehungskirche, nach der Verlagerung des Mittagstisches ins Martin-Luther-Haus auch in der dortigen Cafeteria bis zum Ausbruch der Coronapandemie. Da die Zahl der weniger mobilen Essensgäste in den letzten Jahren zugenommen hat, übernahm sie auch immer wieder Fahrdienste.
Türchen Nummer 22
Das Ehepaar Gattner engagiert sich seit über 10 Jahren für B.U.S.: „Bewegen – Unterhalten – Spaß haben“. Jeweils dienstags um 9.30 Uhr am Spielplatz Auferstehungskirche laden sie zu einer bewegten Stunde mit Übungen der „5 Esslinger“ ein und erreichen damit an die 60 Personen im Alter von 60 bis über 90. „Wir wollen den Menschen in unserer Gemeinde etwas Gutes tun“ so Karl-Heinz Gattner, der zuvor viele Jahre beim TSV Esslingen-Zollberg aktiv war, u.a. als Trainer und Organisator des Esslinger Stadtlaufs. „Es macht der Gruppe und uns riesigen Spaß und solange wir können, machen wir gerne weiter“, sind sich die beiden einig. Zu besonderen Anlässen kommt Karl-Heinz Gattner mit dem Akkordeon und seine Frau Renate lädt mit selbstgenähten Kirschkernsäckchen zum Tanz. Damit erfreuen sie nicht nur B.U.S., sondern regelmäßig auch die Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz.
Türchen Nummer 21
Über 40 Jahre ehrenamtliches Engagement – und immer noch voll dabei. Siegfried Harsch ist einer der wenigen, die das von sich behaupten können. Er engagiert sich beim Heimatmuseum in der Restaurierung und Instandhaltung von Sammlungsstücken. Kurz gesagt: Er repariert, was kaputt ist und stellt her, was gebraucht wird. So hat er auch den Ausleger des Heimatmuseums geschaffen oder die Wasserpumpe beim Museum wieder hergerichtet. „Aus Heimatliebe mache ich das“, sagt er. Außerdem hat er Spaß an handwerklicher Arbeit und festigt so sein Wissen von früher. Er selbst sagt, dass er erst heute, durch seine Arbeit beim Heimatmuseum, den Wert von früher alltäglichen Gegenständen erkennt. Wenn er nicht gerade für das Heimatmuseum tätig ist, genießt er die Natur beim Wandern: „Es ist wichtig, dass man sich auch noch im Alter bewegt, um fit zu bleiben“.
Türchen Nummer 20
Schon viele Jahre ist Dieter Schmid in der Katholischen Kirchengemeinde in der Arbeitsgruppe „Mission, Entwicklung, Eine Welt“ aktiv - bis zum Jahr 2020 in federführender Funktion. Neben dem Verkauf von Dritte-Welt-Waren bei kirchlichen Festen und beim Weihnachtstreff pflegt das 12-köpfige Arbeitsteam die seit über 25 Jahren bestehende Partnerschaft mit dem Vikariat Riberalta in Bolivien. „Über private Kontakte habe ich die Lebensumstände der dortigen Bevölkerung kennengelernt: Bolivien ist ein armes Land und braucht solidarische Unterstützung. Hierfür engagiere ich mich gerne.“ Es werden jedes Jahr Spenden als Hilfe zur Selbsthilfe z.B. für die dortige Tagesstätte für Kinder mit Behinderungen gesammelt. Auch den im Jahr 2007 begonnenen, wechselseitigen Freiwilligendienst betrachtet Dieter Schmid als eine wichtige Säule der Partnerschaft, um Jugendliche mit sozialer Arbeit vertraut zu machen.
Türchen Nummer 19
Bürgerschaftliches Engagement ist für Martha Silber eine Selbstverständlichkeit: „Ich habe das wohl von meinen Eltern gelernt, die immer geholfen haben, wo Not am Mann war.“ Auch durch die Ehrenämter ihres verstorbenen Mannes Richard war sie vielfältig motiviert und involviert, u.a. als Denkendorfer Gemeinderätin. Selbst im höheren Alter hat sie sich noch für die Gemeinschaft engagiert: Sie hat Bekannte und Alleinstehende mit dem PKW abgeholt und zum Sonntagskaffee gefahren, bei Rundfahrten mit dem Bürgerbus Geschichten von Denkendorf erzählt oder für die Cafeteria im Martin-Luther-Haus Kuchen gebacken. Schon immer hat sie gerne für die Familie gekocht, und tut dies auch heute noch mit Unterstützung und Zuarbeit ihrer Töchter. Und die Nachbarn freuen sich nach wie vor über Kartoffelsalat von Martha Silber. Ihr Resümee: „Ehrenamt macht zufrieden“.
Türchen Nummer 18
Der RKV begleitet Egon Scheurenbrand durch einen Großteil seines Lebens. Als Jugendlicher kam er zum Verein, war er u.a. im Einradfahren aktiv und auch zweimal deutscher Jugendmeister. Geholfen, wo es was zum Anpacken gab, hat er schon immer: früher beim Zeltaufbau für die Radtage. Als die Renovierung der Löcherhalden-Turnhalle anstand, hat er sich bei den unterschiedlichsten Instandsetzungsarbeiten im Innen- wie Außenbereich beteiligt. Auch heute noch wirkt er beim Kulissenbau für den Theaterbesen mit. Da es ihm eine Herzensangelegenheit ist, dass die Halle und ihr Umfeld gepflegt aussieht, kümmert er sich regelmäßig um die Rasenpflege und die Straße vor der Turnhalle. „Dieses Ehrenamt tut mir gut und bereitet mir Freude. Ich gehe darin auf, außerdem hält mich die Tätigkeit fit.“
Türchen Nummer 17
Tanzen verbindet – das können Hans und Sieglinde Müller bestätigen. Beide haben sich in der Tanzgruppe des Schwäbischen Albvereins Denkendorf kennengelernt, aus der sich die Tanzgruppe Denkendorf unter dem Schirm des „Tamburin Stuttgart“ entwickelte. Zunächst befasste sich die Gruppe mit internationalen Volkstänzen, fand aber schnell zum Scottish Country Dance. Auch heute noch, über 40 Jahre später, sind die beiden mit dabei. Sieglinde hat lange Zeit als Erzieherin ausgeholfen, Sprachhilfe gemacht und war mehr als zwölf Jahre erste Vorsitzende des Vereins. Hans ist bis heute Tanzleiter und tanzt auch selbst noch mit. Ihr Engagement bringt ihnen nach wie vor Spaß, Bewegung und viele Bekanntschaften, die sich über die Jahre zu guten Freundschaften entwickelten. Sie freuen sich, immer noch gesund zu sein und so viele Menschen für den schottischen Volkstanz begeistert zu haben.
Türchen Nummer 16
„Durch mein Engagement kann ich Menschen, die Hilfe benötigen und zum Teil alleinstehend sind, unterstützen. Ich mache anderen eine Freude und spüre Dankbarkeit, die zurückkommt.“ Getreu diesem Motto begann vor über 10 Jahren Helmut Otts ehrenamtliche Tätigkeit im Fahrdienst des Vereins Senioren- und Altenhilfe, im Rahmen dessen weniger mobile Mitbürger*innen von zu Hause abgeholt, zum wöchentlich stattfindenden Mittagstisch gefahren und nach dem Essen wieder nach Hause gebracht werden. Dank seines beruflichen Hintergrunds verfügt Helmut Ott auch über unterschiedlichstes handwerkliches Knowhow und so übernahm er zusätzlich vor 10 Jahren Aufgaben im Kleinreparaturdienst des Vereins, wenn kleinere handwerkliche Dienstleistungen im Haushalt älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erledigen waren.
Türchen Nummer 15
„Ich bin gerne unter Menschen“, bringt es Helga Fruhmann Berger lächelnd auf den Punkt. Sie ist immer auf der Suche nach weiteren Herausforderungen und schaut sich gerade nach einem neuen Engagement in einer Gruppe um. 30 Jahre war sie mit ihrem Mann Sepp beim NABU Denkendorf aktiv. Sie teilten ihre Liebe zu Natur und Vögeln und organisierten Frühspaziergänge und Exkursionen, z.B. nach Frankreich und an den Neusiedler See. Dort fanden sie ihre zweite Heimat und setzten sich auch dort für den Vogelschutz ein. 2011 erkrankte ihr Mann und sie pflegte ihn bis zu seinem Tod. Jetzt ist ihre Devise: „Wenn ich im Lande bin, helfe ich gerne, wo immer ich gebraucht werde“. Aktuell ist sie bei der Quartiersentwicklung für Ältere aktiv: Zuerst als Sitzbank-Kartiererin, geht sie nun mit offenen Augen durch den Ort, meldet Sanierungsbedarfe und trägt zur Verbesserung der Wohnumgebung bei.
Türchen Nummer 14
Voller Energie trat Elisabeth Walther im Jahr 1995 ihren Ruhestand an. Damals war es eine glückliche Fügung, dass sich der Ende 1994 gegründete Verein Senioren- und Altenhilfe Denkendorf im Aufbau befand. Sie sagte sich: „Wenn ich im Ruhestand aktiv sein will, dann möchte ich von Anfang an dabei sein und mitgestalten“. So hat Elisabeth Walther Vieles im Verein bewirkt: Neben ihrem Engagement im Büroteam und im Ausschuss hat sie Netzwerk – die Kontakt- und Hilfsbörse für Jung und Alt - mit aufgebaut. Sie hat sich für die Einführung der Beratungsgespräche zu den Vorsorgepapieren der Esslinger Initiative stark gemacht und selbst bis zu ihrem 83. Lebensjahr Beratungen durchgeführt. Dank ihrer Freude an Brett-, Würfel- und Kartenspielen rief sie 1996 eine Spielegruppe ins Leben, die sie über fast 25 Jahre bis zum Alter von 87 Jahren leitete.
Türchen Nummer 13
Deutsch-französische Begegnungen prägen das Leben von Dr. Hans Dieter und Christine Schmitt. Begonnen hat alles mit einem Schüleraustausch ihres Sohnes. Als 1985 das Partnerschaftskomitee gegründet und ein Jahr später die Städtepartnerschaft zwischen Denkendorf und Meximieux besiegelt wurde, war der Grundstein für eine deutsch-französische Freundschaftsbeziehung gelegt, die in zahlreichen Begegnungen von Familien, Vereinen, Kirchengemeinden und Gemeindevertretern mündete. Hierfür zeichnet Dr. Schmitt in hohem Maße verantwortlich, wobei ihm seine Frau Christine stets beratend und unterstützend zur Seite stand. Auch wenn der mehrfach für seine Verdienste geehrte Dr. Schmitt heute keine offizielle Funktion mehr wahrnimmt, ist die deutsch-französische Partnerschaft für ihn und seine Frau nach wie vor eine Herzensangelegenheit, für die sie sich gerne weiter engagieren.
Türchen Nummer 12
Ein halbes Leben lang hat sich Manfred Jenke für die Musikschule Denkendorf engagiert: zunächst im Ausschuss und als stv. Vorsitzender, dann über 30 Jahre lang als Kassenprüfer – eine Tätigkeit, die für den früheren Betriebsprüfer ein Leichtes war. Mit seinem humorvollen Naturell und seiner dichterischen Begabung hat er so manche trockene Zahlendarstellung bei Hauptversammlungen mit Versen aufgelockert. Auch gibt Manfred Jenke dem Familien- und dem Seniorenkreis der ev. Kirche immer wieder Impulse: Dort hält er launige Vorträge zu Musiker- oder Dichterpersönlichkeiten, berichtet über Reisen usw. Sein Motto: „Ich bin ein positiv gestimmter Mensch, diese Stimmung möchte ich auch anderen vermitteln.“ Zu seinem Engagement zählte außerdem die langjährige Betreuung einer älteren Denkendorferin als Bevollmächtigter und er unterstützte seine verstorbene Frau Gerti beim Verteilen des Gemeindebriefs.
Türchen Nummer 11
Ehrenamtliches Engagement in der katholischen Kirche und der Caritasarbeit sind Markenzeichen von Adelheid Fezer. Ihr Aufgabenspektrum war breit: Kirchengemeinderätin, Koordination von Helfereinsätzen im Besuchsdienst, Mitorganisation des Frauen-, Seniorenkreises, Frauengebetstags, Vertreterin in der AG „Älterwerden gemeinsam gestalten“ und der AG Denkendorfer Besuchsdienste. Für die Caritas engagierte sie sich im Runden Tisch des Dekanats Esslingen-Nürtingen und in den Caritaskonferenzen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Als Anerkennung für über 40-jährige Caritasarbeit erhielt Adelheid Fezer das Ehrenzeichen in Gold. „Die Arbeit im Ehrenamt hat mich immer bestärkt, denn es kam viel an Dankbarkeit zurück“ – blickt sie gerne zurück. Auch wenn ihre Mobilität inzwischen etwas eingeschränkt ist, ist sie weiterhin aktiv: „Es gibt genügend Aufgaben, die ich gut von zu Hause aus erledigen kann.“
Türchen Nummer 10
Das Café Begegnung zur guten Stunde ist eine Besonderheit für Bürgerinnen und Bürger mit Demenz in Denkendorf. Edgar Neubert engagiert sich dafür ehrenamtlich im Fahrdienst, bringt Teilnehmende zum Café und fährt sie anschließend wieder nach Hause. Vor der Coronapandemie fuhr er regelmäßig im Auftrag des Vereins Senioren- und Altenhilfe mit vollem Auto ältere Leute zum Mittagessen in das Martin-Luther-Haus. Bis zu dessen Auflösung war er beim NABU Denkendorf als Kassierer tätig. Nun setzt er sich für die Steinkäuze in einer Artenschutzgruppe beim NABU Nellingen ein. Edgar Neubert selbst ist dankbar dafür, mit 80 Jahren noch so gesund zu sein, dass er anderen helfen kann. Er hilft gern und hofft durch sein Engagement, etwas zum Allgemeinwohl beitragen zu können.
Türchen Nummer 9
„Der RKV ist zu meiner zweiten Heimat und meiner Familie geworden“ – berichtet Lore Allmendinger, die über ihren verstorbenen Ehemann zum RKV gestoßen ist. Seit 25 Jahren ist sie im Verein dabei, inzwischen ist sie die Älteste. Viele Jahre hat sie im RKV-Besen Theater gespielt. Schon immer hat Lore Allmendinger gerne bei Veranstaltungen in der Küche geholfen: sei es beim Kartoffeln schälen oder Schnitzel braten. Auch heute noch unterstützt sie den RKV bei Wettkämpfen und Veranstaltungen, kocht Kaffee und richtet belegte Brötchen oder Butterbrezeln. Ihr Interesse gilt nach wie vor dem RKV-Sport; oft schaut sie beim Kunstradfahren und beim Radball zu. Sie sagt: „Die Löcherhalden-Turnhalle ist wie ein Zuhause - hält sie doch auch Erinnerungen an meinen allzu früh verstorbenen Ehemann lebendig.“
Türchen Nummer 8
„Mich in die Gesellschaft einbringen und Verantwortung übernehmen“ ist Willi Drechslers Leitmotiv für sein vielfältiges bürgerschaftliches Engagement. Schon als er noch im Autohaus Drechsler leitend tätig war, übte er eine Vielzahl an Ehrenämtern aus: im Ev. Kleinkinderpflegeverein, im Aufsichtsrat der Denkendorfer Bank, als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Stuttgart – um nur einige wenige zu nennen. 2004 wurde er zum ehrenamtlichen Honorarkonsul für Sierra Leone berufen: Er verstand dieses Amt auch als humanitäre Aufgabe und übte es mit großer Hingabe bis zu seinem 82. Lebensjahr aus. Wichtig war ihm auch die Förderung des von der Ludwig-Uhland-Schule Denkendorf und seinem Förderverein initiierte Schulprojekt in Rotifunk, Sierra Leone in Afrika. Heute noch engagiert er sich für Projekte in der Landwirtschaft, Bildung und im Gesundheitswesen.
Türchen Nummer 7
Als junge Rentnerin las Gabriele Mahn im Gemeindeanzeiger, dass der Verein Senioren- und Altenhilfe ehrenamtliche Kräfte für das Café im Martin-Luther-Haus sucht. Sie meldete sich und übernahm zusammen mit ihrem Mann die Organisation des Cafébetriebs: Gemeinsam sorgten sie für die nötigen Helfenden, erstellten Einsatzpläne, suchten Ersatz bei kurzfristigen personellen Engpässen, forderten Kuchenspenden an und waren für Absprachen mit dem Martin-Luther-Haus verantwortlich – über 12 Jahre bis zum Beginn der Coronapandemie. Nachdem ihr Mann sein Engagement beendete, führte Gabriele Mahn die Organisation alleine mit viel Power und Herzblut weiter. Gerne blickt sie zurück: „Das Engagement im Café hat mir gutgetan. Man hat neue Menschen kennengelernt, es hat sich eine wunderbare Gemeinschaft unter den Helfenden entwickelt. Fast jeden Tag hat man jemanden aus dem Helferteam getroffen und geschwätzt.“
Türchen Nummer 6
Lebkuchen (schmecken sehr lecker)
500 g Honig, 125 g Zucker, 150 g Margarine, 3 Eier, 1 Prise Salz – alles zusammen schaumig rühren.
Dann 625 g Mehl, 1 ½ Päckchen Backpulver, 500 g gemahlene Haselnüsse, 2 Esslöffel Kakao, 1 Teelöffel Zimt, 1 Messerspitze gemahlene Nelken, 2 Päckchen Lebkuchengewürz, 1 Päckchen Anis (nach Belieben), 2 Gläschen Rum, Saft von ½ Zitrone vermengen und diese Masse nach und nach unter die Honigmasse heben.
Auf ein Backblech streichen und bei 180 bis 190o C ca. 25 bis 30 Minuten backen.
Nachher mit Zitronenguss bestreichen und durchschneiden.
Gutes Gelingen wünscht der Verein Senioren- und Altenhilfe Denkendorf e.V.!
Das Rezept stammt von Annerose Schwilk und ist dem Denkendorfer Weihnachtsbackbuch des Vereins Senioren- und Altenhilfe (Seite 33) entnommen. Dieses Buch enthält eine Vielzahl erprobter Rezepte für Gutsle, Kuchen sowie heißen Getränken und Likören - allesamt von Denkendorfer Bürgerinnen und Bürgern.
Türchen Nummer 5
Schon als Kind war er ein begeisterter Sammler. Damals hat Rolf Deuschle noch Versteinerungen von der Schwäbischen Alb mit nach Hause gebracht - heute sammelt er Schriften, Fotos und andere Gegenstände zu Denkendorf. 1963 fing er offiziell mit der Heimatkundlichen Sammlung Denkendorf an, die seit 1979 in zwei historischen Gebäuden als Heimatmuseum der Gemeinde untergebracht ist. Bis heute hat der Leiter des Museums Freude am Recherchieren und findet immer wieder Neues über die Gemeinde und ihre Familien. Durch sein Engagement erhielt er einen Einblick in seine eigene Familiengeschichte und eine Ahnentafel, die fast jeden, der in Denkendorf je gelebt hat, berührt. Er und das Team des Heimatmuseums sind mit Herz und Seele Museumsleute. Rolf Deuschle sagt: „Ich freue mich, dass ich all die Jahre auch meine Frau an meiner Seite hatte, denn ohne sie wäre das alles nicht gegangen.“
Türchen Nummer 4
Stricken gehört für Marianne Attemeier wie eine Selbstverständlichkeit zum Leben. Bereits vor ihrer Einschulung hatte sie stricken gelernt, hatte Spaß daran und strickt auch im hohen Alter immer noch gerne. Früher hat sie zu allen möglichen Gelegenheiten ihr Strickzeug zur Hand genommen, auch wenn sie jemanden besucht hat. Dabei sind die verschiedensten Stricksachen entstanden: Pullis für die ganze Familie, Socken, sogar ein Kostüm hat sie sich mal selbst gestrickt. Es kam ihr entgegen, dass im Generationentreff im Jahr 2016 der Wolleclub gegründet wurde. Dort war sie von Anfang an dabei: „Es war für mich wunderbar und bereichernd, in Gemeinschaft zu stricken und dabei zu wissen, dass die Stricksachen verkauft werden und der Erlös einem guten Zweck zugeführt wird.“
Türchen Nummer 3
„Seit ich mit 80 Jahren aus dem Berufsleben ausgestiegen bin, engagiere ich mich ehrenamtlich. Ich gebe meinem Seniorenleben einen Sinn und begegne wunderbaren Menschen.“ Dieses Fazit zieht Ekkehard Sander aus seinen Einsätzen im Kleinreparaturdienst des Vereins Senioren- und Altenhilfe. Hier kann er seine beruflichen Erfahrungen - er war in einem Einmannbetrieb für Elektroarbeiten und Heizungsservice tätig – einbringen und Mitbürgern helfen. Da er selbst zweimal in seinem Leben aus seiner Heimat flüchten musste, ist für Ekkehard Sander die Mitarbeit im Betreuungskreis Flüchtlinge ein weiteres Betätigungsfeld. Dass Ekkehard Sander mit seinem Lebensmotto „Geben macht seliger als Nehmen“ recht behält, bestätigt ein aus Afghanistan stammender kleiner Junge, der seinen Lesepaten mit einem Lächeln beschenkt und meint: „Herr Sander, du bist mein bester Kumpel“.
Türchen Nummer 2
Als Erica Weber im Jahr 1995 in den Vorruhestand ging, suchte sie nach Möglichkeiten ehrenamtlicher Betätigung. Schon bald fand sie Aufnahme im Verein Senioren- und Altenhilfe, in dem sie bis heute in vielfältiger Weise aktiv ist: Sie organisiert Besuche von Kunstausstellungen, Angebote fürs Ferienprogramm und hat mehr als 20 Jahre das Literarische Kaffeekränzchen geleitet. Zudem übernimmt sie Besuchsdienste bei älteren Menschen zu Hause oder in den Pflegeheimen und ist Mitglied des Büroteams. Im Auftrag des Vereins gestaltet sie das Filmcafé und den Gedichtetreff im Generationentreff. Geburtstagsbesuche der ev. Kirchengemeinde gehören ebenso zu ihrem Alltag wie das Engagement für die jüngere Generation: Als langjährige Lesepatin freut sie sich, wenn sie nach mehreren Jahren von inzwischen älter gewordenen Kindern darauf angesprochen wird: „Ich erfahre viel Dankbarkeit, das macht mich glücklich.“
Türchen Nummer 1: Das Projektteam lädt zum Öffnen der Adventstürchen ein!
„Advent: Ankunft des Herrn, Erwartung, Vorfreude, …“ – diese Begriffe stehen für die Adventszeit. Um Ihnen die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen, gibt es in diesem Jahr einen besonderen Adventskalender. Wir haben in den vergangenen Monaten Interviews mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern geführt, die 80 Jahre oder älter sind und sich ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren. In den Gesprächen haben wir Interessantes zu deren Tätigkeitsbereichen und zur Motivation erfahren, weshalb sie sich für andere Menschen einsetzen. Zu lesen ist alles in spannenden Kurzporträts.
Sicherlich stoßen Sie beim Öffnen der Türchen auf das eine oder andere bekannte Gesicht: Lassen Sie sich überraschen!
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen das Projektteam:
Dr. Marlies Kellmayer, Brigitte Reber, Maria Sommer und Fabian Stenzel
In Kooperation mit der Stiftung ProAlter für Selbstbestimmung und Lebensqualität sowie dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)