Hochwasserschutz in Denkendorf
In Denkendorf bestehen entlang der Körsch und vereinzelt auch entlang des Sulzbaches hochwasserbedingte Risiken für die Bevölkerung. Um diese Risiken zu minimieren und im Ernstfall gerüstet zu sein, ist es notwendig, Hand in Hand zu arbeiten. Hochwasserschutz kann nur dann effektiv organisiert werden, wenn institutionelle und räumliche Grenzen überwunden werden und sich auch jeder einzelne seiner Verantwortung bewusst ist.
Im Jahr 2008 haben sich daher die Gemeinde Denkendorf und die Städte Stuttgart, Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern in einem Zweckverband zusammengeschlossen, um gemeinsam ein abgestimmtes Hochwasserschutzkonzept für den gesamten Bereich der besonders überflutungsgefährdeten Körsch zu entwickeln. Insgesamt acht Hochwasserrückhaltebecken an verschiedenen Standorten entlang der Körsch sowie zahlreiche weitere abgestimmte Hochwasserschutzmaßnahmen in den beteiligten Kommunen realisiert der Zweckverband in diesem Rahmen. Auf diese Weise wollen über 29 Millionen Euro investiert werden. Das Land bezuschusst das Maßnahmenpaket mit einer Förderquote von über 60 %. In Denkendorf wurden im Rahmen des Gesamtkonzeptes bereits Maßnahmen wie Dammschüttungen, Wegeanhebungen und Blocksteinsätze in den Bereichen Kläranlage, Textilforschung und im Gewerbegebiet Unteres Körschtal umgesetzt. Im Bereich der Hohenheimer Straße wurde zum Schutz der Bebauung entlang der Straße im Jahr 2015 auf einer Länge von 350 m eine Hochwasserschutzwand sowie ein –wall erstellt. Mit den jüngsten Arbeiten wurde darüber hinaus eine neue 100 Meter lange Hochwasserschutzwand an der Körsch bei den Gebäuden Kirchstraße 26 bis 28 errichtet.
Pflicht zur Eigenvorsorge
Aber auch jeder einzelne ist aufgerufen, Eigenvorsorge zu betreiben. Ob Ihr Grundstück in einem hochwassergefährdeten Bereich liegt, können Sie aus den Hochwassergefahrenkarten erkennen. Diese werden seit 2004 landesweit in einem Gemeinschaftsprojekt des Landes Baden-Württemberg und der Kommunen unter der Federführung der Regierungspräsidien erstellt. Ziel ist es, für alle relevanten Gewässer konkrete standardisierte Informationen über die möglichen Ausdehnungen und Tiefen von Hochwasserereignissen darzustellen.
Mit den Hochwassergefahrenkarten werden die Grundlagen für Maßnahmen der Gefahrenabwehr und des Hochwasserschutzes geschaffen. Bereiche, für die die Gefahrenkarten eine Überflutung zeigen, die statistisch einmal in hundert Jahren auftritt (HQ100) sind per Gesetz „Überschwemmungsgebiete“, für die besondere Vorschriften und Einschränkungen nach dem Wasserrecht gelten. Für die Öffentlichkeit steht hier ein interaktiver Kartendienst zum Abrufen der unterschiedlichen Hochwassergefahreninformationen für jedes Grundstück zur Verfügung.
Wenn Ihr Grundstück im Gefahrenbereich liegt, sollten Sie sich ausführlich über mögliche Schutz- und Vorsorgemaßnahmen informieren. Dazu gehört z.B. auf einen ausreichenden Versicherungsschutz zu achten, einen persönlichen Notfallplan zur Sicherung der Menschen, Tiere und Sachwerte in Ihrem Haushalt zu entwickeln und auf gefährliche Wetterlagen zu achten, um ein ev. kommendes Hochwasser frühzeitig wahrnehmen zu können. Von der Hochwasservorhersagezentrale erhalten Sie aktuelle Pegelstände und Gefahrenmeldungen. Das Land hat auf seiner Homepage zahlreiche Informationen zur Verfügung gestellt, die eine ausführliche Grundlage zum Schutz vor dem Hochwasser für jeden einzelnen darstellen. Weitere Informationen können Sie daher hier einsehen.