Der Denkendorfer Erlachsee – Naturoase und Naherholung
Der Denkendorfer Erlachsee ist eines der wenigen stehenden Gewässer auf den Fildern. Er liegt an der Landesstraße L 1204 zwischen Denkendorf und Neuhausen a.d.F., nimmt eine Fläche von ca. 4,4 Hektar ein und wird von einem intensiven Grüngürtel umringt. Die Anlage des in der Mitte ca. 2,50 m tiefen Sees geht auf die Mönche des Klosters Denkendorf zurück, die in dem Teich Karpfen für die Fastenzeit züchteten. Die Mönche nutzten die vorhandene feuchte Senke und verschlossen diese durch einen Damm.
Die erste bisher bekannte, kartographische Darstellung des Sees stammt aus dem Jahr 1684; die Urkatasterkarte aus der Zeit um 1830 zeigt den Erlachsee bereits in der heutigen Form. Seit seiner Entstehung im Jahr 1129 hat sich der See zu einer Naturoase entwickelt. Schon im Jahr 1937 wurde das Gebiet als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen. 1975 wurde das Landschaftsschutzgebiet „Erlachsee“ erweitert, bevor es 1989 dann zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Die Straßenbauverwaltung, die Stiftung Naturschutzfond und die Gemeinde Denkendorf haben unter beträchtlichen Aufwendungen einen ökologischen Beitrag geleistet, um den See, die Erlachquelle (etwa 50 Meter südlich gelegen) und die angrenzenden Bereiche zu schützen und zu bewahren.
Das für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wertvolle Feuchtgebiet, das heute vom örtlichen Naturschutzbund gepflegt wird, ist so gestaltet, dass sich die Erhaltung von ökologisch wichtigen Bereichen und der Publikumsverkehr miteinander verzahnen. Der Rundweg für Spaziergänger führt vom Damm des Erlachsees auf den Grasweg und in weit ausholendem Bogen um das Naturschutzgelände, während im Norden und Osten ein seenaher Weg verläuft. Parkmöglichkeiten stehen in unmittelbarer Nähe des Sees zur Verfügung.
Einige Bereiche wurden so verändert, dass sie nicht betreten werden können. Damit konnten größere zusammenhängende Ruhezonen geschaffen und die Teile geschützt werden, die nahezu Jahrhunderte ohne menschliche Einwirkung geblieben sind. Dazu zählen insbesondere die ca. 10 m breite und 60 – 80 cm tiefe Uferzone. Die Straßenbauverwaltung des Landes hat im Zuge des Ausbaues der Landesstraße Denkendorf-Neuhausen a.d.F. im Jahr 1987 einen wichtigen Beitrag geleistet und die wandernden Amphibien im Umfeld des Erlachsees mit Schutzzäunen in ein Tunnelsystem geleitet, das gefahrlos für die Tiere unter der Fahrbahn durchläuft. Diese vorbildlichen Schutzeinrichtungen gelten landesweit als „Pionierleistung“.